Kennzahlen zur Personen-Rückversicherung | ||||||
in Mio. EUR | 2016 | +/- Vorjahr | 2015 | 2014 | 2013 | 20121 |
---|---|---|---|---|---|---|
Gebuchte Bruttoprämie | 7.149,0 | -7,5 % | 7.730,9 | 6.458,7 | 6.145,4 | 6.057,9 |
Verdiente Nettoprämie | 6.432,4 | -0,9 % | 6.492,4 | 5.411,4 | 5.359,8 | 5.425,6 |
Kapitalanlageergebnis | 638,9 | -9,9 % | 709,2 | 614,2 | 611,5 | 685,1 |
Aufwendungen für Versicherungsfälle | 5.480,3 | + 0,4 % | 5.459,0 | 4.636,2 | 4.305,7 | 4.023,5 |
Veränderung der Deckungsrückstellung | 80,5 | -20,4 % | 101,1 | 28,6 | 146,5 | 529,4 |
Aufwendungen für Provisionen | 1.032,6 | -3,9 % | 1.075,1 | 946,4 | 1.169,0 | 1.098,0 |
Eigene Verwaltungskosten | 202,0 | +2,4 % | 197,3 | 175,7 | 156,7 | 144,1 |
Sonstige Erträge und Aufwendungen | 67,1 | +86,9 % | 35,9 | 25,1 | -42,9 | -36,7 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 343,3 | -15,3 % | 405,1 | 263,8 | 150,5 | 279,0 |
Konzernergebnis | 252,9 | -12,7 % | 289,6 | 205,0 | 164,2 | 222,5 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 2,10 | -12,7 % | 2,40 | 1,70 | 1,36 | 1,84 |
Selbstbehalt | 90,4 % | 84,2 % | 83,9 % | 87,7 % | 89,3 % | |
EBIT-Marge2 | 5,3 % | 6,2 % | 4,9 % | 2,8 % | 5,1 % | |
1 Angepasst gemäß IAS 8 2 Operatives Ergebnis/verdiente Nettoprämie |
Zur Konzernbruttoprämie hat das Personen-Rückversicherungsgeschäft in der abgelaufenen Berichtsperiode einen Anteil von 44 % (Vorjahr: 45 %) beigetragen. Die Personen- Rückversicherung trägt als eines unserer beiden Geschäftsfelder maßgeblich zum Erfolg unseres Konzerns bei. Zum einen durch die positiven stabilen Geschäftsergebnisse und zum anderen durch die Diversifikation mit der Schaden-Rückversicherung. Das Personen-Rückversicherungsgeschäft zeichnet sich im Besonderen durch Konstanz und Langfristigkeit der partnerschaftlich geprägten Geschäftsbeziehungen aus. Weiterhin sind wir in der Lage, aufgrund unseres globalen Netzwerks und unseres Know-hows, insbesondere neue Entwicklungen in den Märkten voranzutreiben. Ungeachtet dessen haben Profitabilität und Qualität des generierten Geschäfts oberste Priorität.
Das vergangene Berichtsjahr hat sich insgesamt im Rahmen unserer Erwartungen entwickelt. Die Bedingungen in den einzelnen Märkten sind vielfach sehr dynamisch gewesen.
In Deutschland konzentrieren sich viele unserer Aktivitäten auf die Auswirkungen des zum 1. Januar 2016 eingeführten Solvency II-Regelwerks. Für die deutschen Lebenserstversicherer stellte die Erfüllung der geforderten Kapitalbedeckungsquote eine große Herausforderung dar. Auch über Deutschland hinaus – im gesamten europäischen Raum – hat Solvency II die (Rück-)Versicherungsindustrie beeinflusst. Es war zu beobachten, dass die Zunahme regulatorischer Anforderungen einen globalen Trend darstellt. In China, Australien sowie Südafrika haben die Aufsichtsbehörden striktere aufsichtsrechtliche Regelungen erlassen bzw. sind solche in Planung. Für die (Rück-)Versicherungsbranche bedeutet dies, sich immer wieder auf die veränderten Anforderungen einzustellen. Mit unserer globalen Expertise beschäftigen wir uns intensiv mit den neuen Regeln, sodass wir auf die daraus resultierenden, länderspezifischen Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und mögliche Rückversicherungskonzepte anbieten können.
Ungeachtet dessen hat sich auch das Langlebigkeitsgeschäft überaus positiv entwickelt. Im zurückliegenden Jahr haben die internationalen Anfragen nach Langlebigkeitsschutz weiter zugenommen.
Zudem waren unsere Kundengespräche von Themen wie Digitalisierung oder Online-Versicherungsvertrieb gekennzeichnet, die insgesamt die weltweite Versicherungsbranche beschäftigen. Wir haben uns intensiv mit diesen Themen und zukünftigen Geschäftschancen auseinandergesetzt und bereits einige Aktivitäten angestoßen.
Als Rückversicherer wachsen wir vor allem dort, wo der Versicherungsmarkt wächst. Entsprechend haben wir großes Augenmerk darauf gelegt, neue Geschäftspotenziale außerhalb der klassischen (Rück-)Versicherung zu erschließen, indem wir Partnerschaften mit Start-up-Gesellschaften – wie FinTechs – als strategisches Investment eingegangen sind. Für diese Gesellschaften mit innovativen Ideen ist die gut kapitalisierte Hannover Rück mit langjähriger, internationaler Markterfahrung als Partner interessant. Diese Art von Partnerschaften bilden eine optimale Basis, insbesondere die Generation anzusprechen, die zum einen technikaffin ist und für die zum anderen Lebensqualität und Gesundheit einen hohen Stellenwert hat: Über die klassischen Vertriebswege der Lebensversicherungsindustrie sind diese nur noch schwer erreichbar und entsprechend aktiv beteiligen wir uns an diesen Trends.
Im Berichtsjahr haben wir in der Personen-Rückversicherung eine Bruttoprämie in Höhe von 7.149,0 Mio. EUR (7.730,9 Mio. EUR) erzielt, was einen Rückgang von 7,5 % darstellt; währungskursbereinigt betrug der Rückgang 4,3 %. Ausschlaggebend hierfür war das außerordentliche Prämienwachstum im Jahr 2015. Der Selbstbehalt betrug 90,4 % (84,2 %). Die verdiente Nettoprämie erreichte einen Wert in Höhe von 6.432,4 Mio. EUR (6.492,4 Mio. EUR); währungskursbereinigt entspricht dies einem Wachstum von 2,2 %.
Die Kapitalanlagen haben sich in der Personen-Rückversicherung angesichts des unverändert niedrigen Zinsniveaus – wie erwartet – im Vergleich zum Vorjahr reduziert und beliefen sich auf 638,9 Mio. EUR (709,2 Mio. EUR). Dabei betrug der Anteil am Ergebnis unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen 330,8 Mio. EUR (334,3 Mio. EUR), wohingegen die bei Zedenten hinterlegten Depots ein Ergebnis in Höhe von 308,1 Mio. EUR (374,9 Mio. EUR) beisteuerten.
Das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung blieb mit 343,3 Mio. EUR (405,1 Mio. EUR) hinter dem Vorjahreswert zurück; dies lag insbesondere an dem Wegfall eines Einmaleffekts in Höhe von 39 Mio. EUR. Wir sind mit diesem sehr soliden Ergebnis zufrieden, spiegelt es doch die nachhaltige Profitabilität und Qualität des unterliegenden Geschäfts wider. Das Konzernergebnis für die Personen-Rückversicherung reduzierte sich um 12,7 % auf 252,9 Mio. EUR (289,6 Mio. EUR).
Im Folgenden berichten wir über den Verlauf des Personen- Rückversicherungsgeschäfts im Detail. Die Berichterstattung orientiert sich an der Gliederung unseres internen Risikomanagementsystems und erfolgt entsprechend in den Kategorien Financial Solutions und Risk Solutions. Zur Differenzierung nach biometrischen Risiken werden die Risk Solutions weiter in Longevity, Mortality und Morbidity gegliedert. Im letzten Abschnitt Underwriting Services berichten wir zusammengefasst über unser umfangreiches Dienstleistungsangebot, das über den reinen Risikotransfer hinausgeht.
Die Reporting-Kategorie Financial Solutions umfasst Rückversicherungslösungen, die auf die Solvenz- und Kapitalsituation unserer Kunden fokussiert sind. Diese Rückversicherungsformen sind sehr vielfältig und stets auf den einzelnen Kunden abgestimmt. So können zum Beispiel weitere Elemente die Optimierung des Liquiditätsmanagements oder die (Vor-) Finanzierung von Neugeschäft unserer Kunden sein. Das entscheidende Kriterium ist, dass zwar grundsätzlich biometrische Risiken übertragen werden, dies aber nicht die wesentliche Motivation der Rückversicherungsdeckung ist. Der Fokus der Produktlösungen liegt auf der Optimierung und Unterstützung der finanziellen Situation der Kunden. Die zentrale Bedeutung des Financial Solutions-Geschäfts spiegelt sich nicht nur an dem Jahr für Jahr steigenden Geschäftsvolumen wider, das wir in allen Teilen der Welt erfolgreich zeichnen, sondern auch in unserer langjährigen Erfahrung und breit gefächerten Kompetenz. Unsere internationalen Teams arbeiten gemeinsam mit den Kunden an individuellen, komplexen Rückversicherungsstrukturen, die optimal auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ausgerichtet sind.
Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg unseres Financial Solutions-Geschäfts hat unsere US-amerikanische Tochtergesellschaft generiert. In Amerika sind komplexe Rückversicherungslösungen zur Solvenzoptimierung sowie Kapital- und Reserveentlastung ein entscheidender Treiber des Neugeschäftswerts. Auch in der zurückliegenden Berichtsperiode konnte eine Vielzahl an neuen Verträgen gezeichnet werden, wodurch insbesondere in zukünftigen Berichtsjahren ein nennenswerter Ergebnisbeitrag geliefert werden wird.
In Asien hat sich das Financial Solutions-Geschäft teilweise weniger dynamisch entwickelt als erwartet, in der Summe überwiegen jedoch die positiven Effekte. Ähnlich zufrieden blicken wir auf Europa. Hervorgerufen durch die Anforderungen von Solvency II konnten wir im Berichtsjahr eine erhöhte Nachfrage nach Rückversicherungslösungen wahrnehmen, die sowohl auf Kapitalentlastung als auch auf die Abdeckung von Langlebigkeitsrisiken abzielten. Speziell in unserem Heimatmarkt Deutschland haben unsere Kunden großes Interesse an Rückversicherungsfinanzierungslösungen gezeigt, die die sogenannte Zinszusatzreserve reduzieren. Besonders erfreulich sind die ersten erfolgreichen Vertragsabschlüsse, die das Risiko von übermäßigem Storno der Policeninhaber basierend auf Solvency II-Anforderungen absichern.
Für die Reporting-Kategorie Financial Solutions wurde insgesamt eine Bruttoprämie in Höhe von 961,2 Mio. EUR (1.271,3 Mio. EUR) erzielt. Dies entspricht einem Anteil von 13,4 % an den gesamten in der Personen-Rückversicherung erzielten Bruttoprämieneinnahmen. Für das operative Ergebnis (EBIT) ergab sich ein Wert von 168,0 Mio. EUR (203,2 Mio. EUR).Als Longevity klassifizieren wir solches Rückversicherungsgeschäft, bei dem das Langlebigkeitsrisiko das primäre Risiko darstellt. Vornehmlich sind dies klassische Rentenverträge, für Neugeschäft geschlossene Pensionsblöcke und sogenannte Vorzugsrenten, die Pensionären mit einer Vorerkrankung eine höhere Rentenauszahlung für die verkürzte restliche Lebenserwartung zusichern. Der bei weitem größte Teil unseres Bestands entfällt auf Geschäft, das sich bereits in der Auszahlungsphase befindet.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr war Großbritannien unverändert der weltweit größte, aber auch kompetitivste Langlebigkeitsmarkt. Die Einführung von Solvency II hat besonders in diesem Markt die Kapitalanforderungen für das Rentenversicherungsgeschäft erhöht, was zu einer gestiegenen Nachfrage nach entsprechendem Rückversicherungsschutz geführt hat. Mitunter haben sich einzelne Kunden sogar gänzlich vom Langlebigkeitsmarkt zurückgezogen. Ausgesprochen erfreulich ist daher, dass wir unser neues Produkt mit aufgeschobenen Rentenzahlungen speziell für ältere Generationen erfolgreich in Großbritannien einführen konnten.
Auch die weltweite Nachfrage nach Rückversicherungslösungen zur Absicherung des Langlebigkeitsrisikos hat sich durch die Zunahme regulatorischer Reporting- und Risikomanagementanforderungen in der internationalen Versicherungsbranche sowie der parallel stetig steigenden Lebenserwartung erhöht. Die großen, langfristigen Verpflichtungen belasten die Erstversicherer immer stärker. Bisher hat allerdings die Mehrheit der Erstversicherungsunternehmen noch wenig bis keine Erfahrungen im Transfer von Langlebigkeitsrisiken, zudem ist die weltweite Konkurrenz bereits groß. Es sind intensive Gespräche mit unseren Kunden, in denen wir unsere fundierte, breit gefächerte Expertise einbringen, um individuelle Rückversicherungsstrukturen für unsere Kunden zu erarbeiten.
Auf globaler Ebene betrug die Bruttoprämie für das Longevity- Geschäft im zurückliegenden Berichtsjahr 1.482,4 Mio. EUR (1.482,1 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte 25,7 Mio. EUR (54,0 Mio. EUR). Das Ergebnis entspricht unter dem Gesichtspunkt unserer bewusst konservativen Reservierungspolitik durchaus unseren Erwartungen.
Die biometrischen Risiken Mortality und Morbidity sind im internationalen (Rück-)Versicherungsgeschäft häufig gemeinsam Bestandteil einer Geschäftsbeziehung, mitunter sind sie sogar unter denselben Rückversicherungsverträgen gedeckt. Deshalb bewerten wir den Ergebnisbeitrag beider Reporting- Kategorien konsolidiert. Im Folgenden werden daher ausschließlich die nennenswerten Entwicklungen im vergangenen Berichtsjahr für beide Geschäftsarten getrennt beschrieben.
Das sterblichkeitsexponierte Geschäft gehört zum Kern unseres Personen-Rückversicherungsgeschäfts. Unsere Kunden sichern wir mit Rückversicherungslösungen gegen das Risiko ab, dass die tatsächlich beobachtete Sterblichkeit negativ von der ursprünglich erwarteten abweicht.
Ein wichtiger Markt ist für uns das US-amerikanische Mortalitätsgeschäft. Wir sind ein gefragter Geschäftspartner und bieten die gesamte Bandbreite von sterblichkeitsorientierten Rückversicherungslösungen an. Ein Teil unseres Bestandsgeschäfts hat sich schlechter als erwartet entwickelt und beeinflusste auch das Ergebnis des Berichtsjahres. Allerdings zeichnet den US-amerikanischen Lebensversicherungsmarkt seine hohe Innovationsstärke aus, wodurch immer wieder neues Geschäftspotenzial hervorgebracht wird. Im vergangenen Berichtsjahr konnten wir große Volumina an Neugeschäft zeichnen, sodass der zuvor beschriebene negative Einfluss nahezu kompensiert wurde.
Der lateinamerikanische Markt hat sich im zurückliegenden Berichtsjahr äußerst kompetitiv präsentiert. Umso erfreulicher ist es, dass wir insbesondere in den für uns wichtigen Märkten in Mexiko, Kolumbien, Peru und Chile unsere großen Verträge mit Bestandskunden erfolgreich erneuern konnten. Auch in den europäischen Märkten konnten wir unsere Marktposition mindestens erhalten und vereinzelt sogar verbessern. So konnten wir u. a. unser Geschäft in Italien vornehmlich im Bancassurance-Sektor wesentlich ausbauen. Die Entwicklung in Frankreich war vor dem Hintergrund des vergleichsweise schlechten Ergebnisses im Jahr 2015 sehr positiv: Unsere Niederlassung in Paris hat ein erfreuliches Neugeschäftsergebnis erzielt und ist auch im Gesamtergebnis wieder auf ihr gewohntes Niveau zurückgekehrt. Darüber hinaus hat sich das Neugeschäft ebenfalls in Afrika sowie der Region Mittlerer Osten positiv entwickelt.
Die Bruttoprämie in der Reporting-Kategorie Mortality belief sich auf 3.080,9 Mio. EUR (3.561,6 Mio. EUR). Insgesamt macht sie einen Anteil von 43,1 % (46,1 %) an den gesamten Bruttoprämieneinnahmen der Personen-Rückversicherung aus.
In der Reporting-Kategorie Morbidity bündeln wir solches Geschäft, das das Risiko der Verschlechterung des Gesundheitszustands einer Person durch Krankheit, Verletzung oder Gebrechlichkeit deckt. Dieses Geschäft ist geprägt durch vielfältige Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher gedeckter Risiken, hierunter fallen zum Beispiel Erwerbsunfähigkeits-, Berufsunfähigkeits- sowie diverse Formen von Pflegeversicherungen. Mit einem spezialisierten Team von Mitarbeitern unterstützen wir unsere Einheiten weltweit. Auf diese Weise können unsere Kunden vor Ort optimal von unserer globalen Expertise profitieren.
In Zentral- und Osteuropa sind wir im engen Dialog mit Erstversicherungskunden, um die Entwicklung des privaten Krankenversicherungssektors in diesen Regionen zu fördern. In Großbritannien sind wir bereits ein langjähriger und gefragter Rückversicherungspartner. Der Markt zeichnet sich allerdings durch ein ausgesprochen kompetitives und preissensitives Umfeld aus. Für die Akquisition von neuem Geschäft ist solide Profitabilität daher eine Grundvoraussetzung. Unser USamerikanisches Krankenrückversicherungsgeschäft hat sich deutlich oberhalb unserer Erwartungen entwickelt und trägt einen wesentlichen Teil zum gesamten Morbidity-Geschäft bei. Ebenfalls äußerst erfreulich war die Entwicklung des asiatischen Markts: Wir hatten eine hohe Nachfrage an Rückversicherungslösungen für das Krankenversicherungsgeschäft zu verzeichnen und konnten in diesem Bereich so eine Vielzahl an neuen Critical-Illness-Produkten gemeinsam mit unseren lokalen Kunden einführen. Der Deckungsumfang einzelner Produkte ist komplett neu für diese Märkte und ermöglicht den Versicherungsnehmern einen verbesserten und ganzheitlicheren Versicherungsschutz. In Indien sind wir zudem an sogenannten Mass Health Schemes beteiligt. Diese staatlich geförderten Krankenversicherungsprogramme eröffnen insbesondere ärmeren Bevölkerungsgruppen einen Zugang zu einem Basisversicherungsschutz.
Die dynamische Entwicklung in Asien zeigt den großen Bedarf in diesen immer älter werdenden, großen Bevölkerungen. Die Nachfrage nach Absicherung bei Krankheit, Berufsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit steigt in diesen Regionen stetig.
Unser weltweites Morbidity-Geschäft hat in der abgelaufenen Berichtsperiode ein Bruttoprämienvolumen von 1.624,6 Mio. EUR (1.415,9 Mio. EUR) erzielt.
Gemeinsam betrachtet haben die beiden Reporting-Kategorien Mortality und Morbidity eine Bruttoprämie in Höhe von 4.705,5 Mio. EUR (4.977,5 Mio. EUR) erreicht. Für das operative Ergebnis (EBIT) bedeutet dies einen Wert von 149,5 Mio. EUR (147,8 Mio. EUR).
Unsere Geschäftsbeziehungen zu unseren Kunden basieren auf einem partnerschaftlichen Austausch. In der abgelaufenen Berichtsperiode hat sich deutlich gezeigt, dass Leistungen über den reinen Risikotransfer hinaus enorm an Bedeutung gewonnen haben und für die Lebenserstversicherer als wesentlicher Bestandteil der Geschäftsbeziehung angesehen werden.
Groß war insbesondere die Nachfrage nach automatisierten Underwriting-Prozessen im Zuge der Digitalisierung der Kundenkommunikation. Mit unseren eigenen Underwriting- Systemen können wir die lokalen und marktspezifischen Kundenanforderungen optimal abdecken: Zu nennen sind hier hr | ReFlex und hr | Quirc. hr | ReFlex ist aufgrund seines modularen Aufbaus höchst flexibel an die individuelle Situation des einzelnen Kunden anpassbar. Das System trifft einheitliche und konsistente Underwriting-Entscheidungen, wodurch das operationelle Risiko reduziert wird. Darüber hinaus verfügt hr | ReFlex über detaillierte Managementauswertungsoptionen, die eine gezielte Analyse und stetiges Monitoring gewährleisten. hr | Quirc ist als undogmatische und schnell implementierbare Alternative besonders für Entwicklungsmärkte interessant. Es wird seit Jahren überaus erfolgreich in Südafrika genutzt.
Die 2015 gestartete Einführung unseres automatisierten Underwriting-Systems hr | ReFlex haben wir 2016 weiter aktiv vorangetrieben. So haben wir hr | ReFlex erfolgreich bei unseren Kunden in Norwegen, Schweden, Frankreich sowie Amerika implementieren können. In den USA hat das System zum Beispiel die Auszeichnung als „Most Transformative Solution“ erhalten. Eine ganze Reihe von internationalen Kunden hat Interesse an diesem Underwriting-System signalisiert. Für das kommende Jahr sind bereits zahlreiche Implementierungen bei namhaften Erstversicherungskunden vorgesehen. Darüber hinaus setzen wir unsere Marketingaktivitäten fort und erwarten global weiter steigendes Interesse. Als entscheidend betrachten wir die Einbindung der Versicherungsnehmer in den Underwriting-Prozess. Überall erreichbar, schnell und unkompliziert Versicherungen abschließen zu können, sind die entscheidenden Kriterien für zukünftige (Rück-)Versicherungslösungen. Neben diesen Implementierungsaktivitäten sind wir im vergangenen Berichtsjahr mit auf Versicherungen spezialisierten (Online-)Plattformen Kooperationen eingegangen. Dies sichert uns den Zugang zu jener wichtigen Kundengruppe, der ihre Gesundheit und Lebensqualität wichtig sind und die mithilfe von sogenannten Wearables, mobile Endgeräte, stets den Überblick über ihre Biowerte behalten. Gerade diese Generation gilt es für Versicherungen zu sensibilisieren. Die Partnerschaften bilden eine hervorragende Basis, insbesondere die Bedürfnisse dieser jüngeren Generationen zu treffen. Uns als Rückversicherer eröffnet dies zudem Zugang zu dem unterliegenden Versicherungsgeschäft. Die Zusammenführung der Antragstellung mit den Lebensgewohnheiten der Versicherungsnehmer ermöglicht eine adäquatere und individuellere Risikobewertung. Für die Versicherungsnehmer wirkt sich das in auf ihren Bedarf angepassten Beiträgen und Leistungen aus.
Der Trend entwickelt sich deutlich dahingehend, dass Lebensversicherungsprodukte zunehmend einen direkteren Lifestyle- Bezug bekommen und das eigentliche Versicherungsprodukt nur eine Komponente darstellt, aber nicht länger im ausschließlichen Fokus steht.
Als klassischer Rückversicherer übernehmen wir die biometrischen Risiken von Lebenserstversicherern. Die Entwicklung an den Kapitalmärkten und die durch Solvency II gestiegenen Anforderungen zur Bedeckung von Kapitalmarktrisiken haben dazu geführt, dass viele Versicherungsgesellschaften den Bedarf signalisiert haben, neben dem biometrischen Risiko auch Kapitalmarktrisiken abzugeben. Um unseren Kunden weiterhin die gewohnte Unterstützung in allen Situationen bieten zu können, haben wir Minderheitsbeteiligungen an zwei Gesellschaften erworben, die auf die Übernahme von Kapitalmarktrisiken spezialisiert sind.
Bei uns stehen unsere Kunden in jeder Situation absolut im Fokus. Wir sind als langfristiger und kompetenter Partner stets darum bemüht, die aktuellen und zukünftigen Anforderungen in den internationalen (Rück-)Versicherungsmärkten zu antizipieren.