2019 bleibt die Konjunktur weiterhin aufwärtsgerichtet, wenn auch mit reduzierter Dynamik. Das Institut für Weltwirtschaft IfW geht in seiner Prognose zum Jahreswechsel davon aus, dass sich das Wachstum 2019 um 0,3 Prozentpunkte auf 3,4 % abschwächen wird. Zu den Gründen zählt, dass die Kapazitätsauslastung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften kaum noch zunehmen wird. Zudem wird die Produktion in den Schwellenländern angesichts häufig ungünstiger Rahmenbedingungen und eines schwierigen finanziellen Umfelds nur mit moderatem Tempo expandieren. Ferner dürfte das verschlechterte handelspolitische Umfeld dämpfend auf die Konjunktur wirken.
Der Aufschwung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird angesichts einer langsamen Straffung der expansiven Geldpolitik, nachlassender Anregungen vonseiten der Finanzpolitik und einer nur mäßig steigenden Nachfrage aus den Entwicklungs- und Schwellenländern an Fahrt verlieren: Der Produktionsanstieg in der Ländergruppe der fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird nach 2,4 % im vergangenen Jahr im laufenden Jahr voraussichtlich bei 2,1 % liegen.
Die Wachstumsrate Chinas wird ein weiteres Mal zurückgehen. In den übrigen Schwellenländern wird sich die Expansion aufgrund der schlechteren finanziellen Rahmenbedingungen abschwächen, wobei sie aber überwiegend kräftig bleibt. Nach dem von politischer Unsicherheit geprägten Wahljahr in Brasilien und Mexiko wird das Wachstum in den beiden großen lateinamerikanischen Ländern im laufenden Jahr wieder anziehen. Die negativen Wachstumsbeiträge aus Venezuela und Chile werden 2019 geringer ausfallen. Die Konjunktur in der Türkei ebbt zurzeit inmitten der Krise der heimischen Währung deutlich ab, sodass die Wachstumsrate 2019 lediglich bei 0,4 % liegen wird.
Risiken bestehen insbesondere in einer weiteren Verschärfung der Handelskonflikte: Die Spirale der wechselseitigen über Zölle ausgetragenen Marktzugangskonflikte zwischen den USA und China wurde zwar zunächst gestoppt. Die Unsicherheiten über die handelspolitischen Rahmenbedingungen aber bleiben. Weiteres Konfliktpotenzial besteht zwischen den USA und der Europäischen Union, die über den Bereich Fahrzeugbau indirekt Fragen zur Handelsbilanz austragen. In Europa könnten die Schuldentragfähigkeit in Italien, die Verzögerung von Reformen in Frankreich und ein möglicher ungeordneter Brexit dazu führen, dass sich die Konjunktur schwächer als erwartet entwickelt.
Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) | |||
in % | 2018 (Prognose aus dem Vorjahr) | 2018 (vorläufige Berechnung) | 2019 (prognostiziert) |
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Wirtschaftsräume | |||
Weltwirtschaft | 3,8 | 3,7 | 3,4 |
Euroraum | 2,4 | 1,9 | 1,7 |
Ausgewählte Länder | |||
USA | 2,3 | 2,9 | 2,5 |
China | 6,8 | 6,6 | 6,1 |
Indien | 6,4 | 7,7 | 7,5 |
Japan | 1,8 | 0,8 | 1,0 |
Deutschland | 2,3 | 1,5 | 1,8 |
Quelle: Institut für Weltwirtschaft, Kiel; Angaben für Deutschland sind kalenderbereinigt. |
Die Konjunktur in den USA hat nach einem knapp zehn Jahre andauernden Aufschwung ihren Höhepunkt aller Voraussicht nach überschritten. So ließ die Investitionsdynamik bereits in der zweiten Jahreshälfte 2018 merklich nach; auch der Beschäftigungsaufbau verlangsamte sich spürbar. Dieser Trend wird sich 2019 fortsetzen. Hinzu kommt das Ausbleiben zusätzlicher geld- und finanzpolitischer Impulse, sodass die Expansion 2019 um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5 % zurückgehen wird. Stützen des Wachstums bleiben steigende Einkommen und eine anhaltend gute Konsumstimmung unter den Verbrauchern. Die Exporte werden 2019 nicht zuletzt infolge der Handelskonflikte deutlich nachgeben. Trotz aller handelspolitischen Maßnahmen dürfte das Leistungsbilanzdefizit der USA weiter um 0,4 Prozentpunkte auf 3,2 % steigen.
Auch im Euroraum lässt das Expansionstempo allmählich nach. Das Wachstum wird sich um 0,2 Prozentpunkte auf 1,7 % verlangsamen. Die weiterhin positiven Finanzierungsbedingungen und eine expansiv ausgerichtete Finanzpolitik tragen aber dazu bei, dass die Konjunktur noch eine Zeit aufwärts gerichtet bleibt. Zudem gehen nach einem schwächeren Jahr 2018 in den kommenden Jahren wieder stärker Anregungen vom Außenhandel aus. In Frankreich (+1,4 %) und Italien (+0,7 %) wird das Wachstum angesichts der nach wie vor bestehenden Reformunsicherheiten weiter nachlassen. Gerade in Italien könnte der Druck der Finanzmärkte angesichts der hohen Verschuldung weiter zunehmen. Während Portugal (+2,0 %) seine Wachstumsrate des Vorjahrs voraussichtlich nicht halten wird, ist das Wachstum in Griechenland (+2,5 %) weiter aufwärtsgerichtet.
In Großbritannien bleibt die Unsicherheit über die Ausgestaltung des Brexits vorerst bestehen, was laut Berechnungen des IfW Kiel zu einem bisher entstandenen gesamtwirtschaftlichen Produktionsverlust von rund 2 % geführt haben dürfte. Unabhängig von dem neuen politischen und wirtschaftlichen Rahmen, den die beteiligten Partner EU und Großbritannien finden werden, wird das Wachstum in Großbritannien angesichts einer schwachen Konsum- und Investitionsneigung 2019 weiter auf 1,0 % sinken. Dabei ist davon auszugehen, dass sich in den Handelsbeziehungen kurzfristig nur wenig ändert, da die genaue Ausgestaltung der zukünftigen Regelungen noch ausgehandelt werden muss.
Auch in der aktuellen Phase eines leicht nachlassenden Aufschwungs wird die Arbeitslosigkeit im Euroraum 2019 weiter sinken, von 8,2 % im Vorjahr auf 7,7 % im laufenden Jahr. Trotz einer allmählich anziehenden Kerninflation wird die Teuerungsrate im laufenden Jahr mit 1,5 % gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgehen und weiter unter dem Ziel der EZB liegen.
Für Deutschland erwarten die Ökonomen 2019 eine Fortsetzung der positiven Entwicklung. Auch wenn hier die Bundesregierung im Januar von einem geringeren Wachstum des Bruttoinlandsproduktes für 2019 ausgeht, dürfte sich das Auslaufen der temporären Produktionsbeeinträchtigungen insbesondere im Fahrzeugbau positiv auf die Konjunkturdynamik auswirken. Darüber hinaus werden umfangreiche Abgabensenkungen und Leistungsausweitungen das verfügbare Einkommen der Haushalte erhöhen und den privaten Konsumausgaben einen zusätzlichen Schub verleihen. In der Baubranche werden Kapazitätsengpässe einer stärkeren Expansion im Wege stehen und die Baupreise weiter in die Höhe treiben. Die Unternehmensinvestitionen werden sich vor dem Hintergrund der immer wieder aufkeimenden Unsicherheiten auf den internationalen Märkten auf Vorjahresniveau bewegen.
Die Ausfuhren dürften sich nach der Delle im Jahr 2018 im laufenden Jahr wieder erholen und mit einer Rate von 3,6 % steigen (2018: 2,0 %). Durch die lebhafte Binnenkonjunktur wird die Importseite weiter gestärkt, sodass die Wareneinfuhren im laufenden Jahr um 5,2 % steigen werden (2018: 3,3 %).
Am Arbeitsmarkt setzt sich der Beschäftigungsausbau fort und wird aufgrund eines knapper werdenden Arbeitsangebotes zu weiter steigenden Löhnen führen. Die Arbeitslosenquote wird jahresdurchschnittlich von 5,2 % im Vorjahr auf 4,8 % im laufenden Jahr zurückgehen. Der Preisauftrieb des Vorjahres (+1,9 %) wird sich nach Einschätzung der Konjunkturexperten weiter verfestigen und 2019 auf gut zwei Prozent ansteigen.
In China wird sich das Wachstum 2019 weiter verlangsamen und um 0,5 Prozentpunkte auf 6,1 % zurückgehen. Die zuletzt von der Regierung beschlossenen Steuersenkungen und öffentlichen Ausgabenprogramme dienen weniger, wie in vergangenen Jahren, der Ankurbelung der Konjunktur, sondern vor allem der Eindämmung der Effekte potenzieller US-amerikanischer Strafzölle.
Indiens Wirtschaft kann ihr hohes Expansionsniveau nach der erfolgreichen Umsetzung der Reformen 2019 nahezu halten und wird voraussichtlich um 7,5 % wachsen. Damit ist das Land kurz davor, die Volkswirtschaften Großbritannien und Frankreich zu überholen und zur fünftgrößten Volkswirtschaft aufzusteigen.
Die Wachstumsrate Japans, als drittstärkster Wirtschaftsnation, dürfte 2019 leicht auf 1,0 % steigen. Um eine Konjunkturabkühlung infolge einer geplanten Mehrwertsteuer abzumildern, billigte die Regierung im Dezember für das im April 2019 startende Haushaltsjahr Staatsausgaben in Rekordhöhe.
Auch 2019 werden die Finanzmärkte durch Chancen, aber auch durch ein anhaltend hohes Maß an Volatilität und Unsicherheit gekennzeichnet sein. Vor allem geopolitische Risiken und Protektionismus haben weiterhin das Potenzial, sich teils negativ auszuwirken. Populistisches Agieren wird sich gegebenenfalls vermehrt in der Realwirtschaft niederschlagen. Ein Hauptschauplatz wird dabei weiterhin Europa sein, wo noch immer nicht abzusehen ist, wie das Brexit-Votum in die politische und wirtschaftliche Praxis umgesetzt werden soll. Zum anderen sind die USA zu nennen, wo das Handeln der politischen Akteure nur schwer kalkulierbar ist und angesichts ihrer Bedeutung für die Weltpolitik ein zunehmendes Ungleichgewicht zu entstehen droht. Insbesondere der Handelsstreit mit China und anderen Ländern ist hier aufmerksam zu beobachten. Aber auch der spannungsbehaftete Dialog der EU mit Italien, die partielle Abkehr Frankreichs von Reformen und der politische Umschwung in Brasilien haben das Potenzial, sich an den Märkten niederzuschlagen.
Die grundsätzliche Ausgangslage der Weltwirtschaft ist dennoch weiterhin positiv zu sehen. Zwar scheint sich die allgemeine Wachstumsdynamik abzuschwächen, ein weiterhin stabiles Wachstum kann sich dennoch aus den wiedererstarkenden Schwellenländern ergeben. Für den erdölexportierenden Teil der Welt ist der gesunkene Ölpreis zwar eine potenzielle Wachstumsbremse, in erdölverarbeitenden Volkswirtschaften hingegen kann er wachstumsfördernd wirken.
Nach der Ankündigung der EZB, zum Jahresende 2018 den Ankauf von Unternehmensanleihen nach fast vier Jahren endgültig zu beenden, scheint hier der Beginn einer Normalisierungsphase greifbar. Und das, obwohl die EZB angesichts weltpolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Abschottungsbestrebungen die Konjunkturaussichten nicht mehr so positiv beurteilt. Allerdings ist auch kein abruptes Ende des Anti-Krisen-Modus geplant, denn die Ankaufsbremse gilt nur für die Investition frischer Gelder; die Mittel aus auslaufenden Staats- und Unternehmensanleihen werden weiterhin reinvestiert. Ein erster Schritt hinsichtlich der Erhöhung des Einlagenzinses scheint nun 2019 möglich. Allerdings wird die EZB den Leitzins für den Euroraum mindestens bis Mitte des Jahres auf dem historisch niedrigen Stand von 0,00 % belassen. Aus dem im Herbst anstehenden Führungswechsel bei der EZB erwarten wir keine nennenswerten Änderungen im Auftreten der Notenbank.
Die US-Notenbank Fed hingegen wird in Reaktion auf den konjunkturellen Aufschwung in den USA nach bereits vier Zinserhöhungsschritten im Berichtszeitraum auch 2019 weiter von der expansiven Politik abrücken und den Zinserhöhungszyklus auf dem Wege zur Normalisierung weiter fortsetzen, wenn auch mit reduzierter Dynamik. Dies wird das Zinsgefälle zwischen dem US-Dollar- und dem Euroraum weiter erhöhen und kann sich auch in einem weiter erstarkenden US-Dollar widerspiegeln. Mit Spannung wird zu beobachten sein, wie sich die personelle Veränderung bei der Fed weiter auf deren Politik auswirken wird. Auch die neue Besetzung ist herausgefordert, die Inflation im Rahmen zu halten, dabei den Binnenkonsum nicht zu gefährden und systemischen Risiken durch eine adäquate Gesamtpolitik zu begegnen. Um den Spagat zu meistern, muss sie eine Marktüberhitzung vermeiden, ohne dabei die Wachstumsdynamik zu ersticken. Den seitens der Politik formulierten Handlungsempfehlungen an die Fed scheinen die Notenbanker bisher unter Wahrung ihrer Unabhängigkeit widerstehen zu können.
Die internationalen Rentenmärkte werden also auch 2019 von weitgehend unterdurchschnittlichen und weiterhin divergierenden Zinsniveaus geprägt sein. In den für uns relevanten Währungsräumen erwarten wir leicht steigende Renditekurven. Anleihen der im Fokus stehenden Staaten der Europäischen Währungsunion mit höheren Risikoaufschlägen sollten sich mehrheitlich wieder stabilisieren, zumal es zuletzt Anzeichen für ein harmonischeres Agieren zwischen EU und Italien gab. Der – wenn auch mit geringerer Dynamik und höheren Aufschlägen – weiterlaufende Kreditzyklus in den Vereinigten Staaten sowie die Stabilisierung der Schwellenländer werden das konjunkturelle Umfeld weiter prägen. Dies kann durch stabilen Privatkonsum noch positiv beeinflusst werden.
Die 2018 zwar auf hohem Niveau, aber über weite Strecken eher seitwärts laufenden Aktienmärkte kamen zum Jahresende im Sog der weltweiten Unsicherheiten und um sich greifender Nervosität teils deutlich unter Druck. Wir erwarten, dass sich dies 2019 uneinheitlich fortsetzt. Das Aufwärtspotenzial wird dabei jedoch eher begrenzt sein. Zuletzt deutlicher gestiegene Risikoaufschläge bei Anleihen der Industrie und Finanzwirtschaft legen auch den Schluss nahe, dass bereits viel Unsicherheit als eingepreist gilt, jedoch die Phantasie für Kurssprünge eher verhalten erscheint. Nennenswerte Gewinneinbrüche erwarten wir allerdings lediglich im Falle von in eine Rezession abdriftenden Volkswirtschaften. Bei den US-Märkten wird zu beobachten sein, wie nachhaltig sich Steuerreform und gestiegene Staatsausgaben niederschlagen können, da vielen Wirtschaftsakteuren bewusst sein dürfte, dass durch geringere Steuereinnahmen und gleichzeitig höhere Ausgaben finanzielle Lücken entstehen, die letzten Endes durch höhere Steuerzuflüsse in der Zukunft gefüllt werden müssen. Von den entstehenden Unsicherheiten werden auch Europa und die Schwellenländer nicht unberührt bleiben. Von Letzteren erwarten wir dennoch ein positives Bild, da sie es weitgehend verstanden haben, den externen Druck der letzten Jahre in wirtschafts- und fiskalpolitische Optimierungen zu lenken. Bei flexibleren Arbeitsmärkten und bis auf wenige Ausnahmen kontrollierter Inflation erwarten wir hier eine seitwärts tendierende Binnenkonjunktur und außenwirtschaftliche Stabilisierung.
Somit wird auch 2019 von einer ungewöhnlichen und herausfordernden Kombination aus geo- und geldpolitischer Unsicherheit geprägt sein. Angesichts steigender Risiken ist hinsichtlich der Anlageentscheidungen eine noch höhere Aufmerksamkeit für das Risiko-/Ertragsverhältnis geboten. Daher wird einer breiten Diversifizierung innerhalb der Kapitalanlagen auch 2019 weiterhin eine große Bedeutung zukommen.
Auch wenn sich die Versicherungswirtschaft im laufenden Geschäftsjahr weiterhin mit zahlreichen zum Teil erheblichen Herausforderungen auseinandersetzen muss, verbessert sich allmählich die Stimmung in der gesamten Branche. Zu den Gründen dafür zählen die noch gute wirtschaftliche Gesamtstimmung und der Umstand, dass die Branche die Aufgaben des Wandels positiv annimmt. Dazu zählt auch, dass viele Unternehmen die neu auf den Markt tretenden InsurTechs inzwischen aktiv als Partner in ihre Geschäftsmodelle einbeziehen und zahlreiche Anknüpfungspunkte für neue Produkte finden.
Nach wie vor beschäftigen die Versicherungswirtschaft die weiterhin vornehmlich niedrigen Zinsen sowie die weiter steigenden regulatorischen Ansprüche: Die Beschlüsse der EZB im Januar 2019, den Leitzins auch weiterhin bei null Prozent zu halten, lassen für den Euroraum keine schnelle Abkehr vom extrem niedrigen Zinsniveau erwarten. Darunter leiden vor allem die Lebensversicherer; sie sind gezwungen, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Demgegenüber setzt die Notenbank in den USA ihren Kurs der Zinserhöhungen wahrscheinlich auch im Jahr 2019 fort. Dies sollte zumindest perspektivisch auch in Europa die Normalisierung des Zinsniveaus befördern. Auf der regulatorischen Seite ist erkennbar, dass die Versicherungsaufsichtsbehörden weltweit ihren Fokus von Solvenzthemen nunmehr auch auf die Überwachung des Marktverhaltens erweitern. So ist das Thema Marktverhalten beispielsweise bereits Inhaltspunkt des fünfjährigen Strategieplans der International Association of Insurance Supervisors (IAIS).
Auch die veränderten Kundenerwartungen beschäftigen die Branche weiter intensiv. In einem Umfeld der fortschreitenden Digitalisierung wird das Verhalten der Kunden zunehmend agiler. Auch die Ansprüche der Kunden hinsichtlich Leistungen und Services verändern sich deutlich. Die Versicherer reagieren darauf mit einem Ausbau der Servicequalität, der Intensivierung des Kundenkontaktmanagements und der Entwicklung von neuen Produkten, die den veränderten Ansprüchen gerecht werden sollen.
Der Handlungsdruck, die Kosten zu senken, bleibt groß. Deshalb treiben die Unternehmen die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse beschleunigt voran. Sie bauen die Automatisierung ihrer Backoffice-Prozesse aus und erhöhen die Flexibilität ihrer IT-Strukturen. Damit verschaffen sie sich zugleich weitere Spielräume für die Verbesserung der Kundenbetreuung. Der bereits seit Jahren stattfindende Konsolidierungsprozess in der Rückversicherungsbranche wird sich auch 2019 fortsetzen. Dadurch werden Überkapazitäten abgebaut und die Effizienz erhöht.
In Bezug auf ihre Lösungsangebote verlagern die Rückversicherungsunternehmen ihren Schwerpunkt weiter auf den Faktor Qualität. Dies entspricht auch dem Bedarf, da die Versicherungspartner zunehmend maßgeschneiderte Lösungen nachfragen. Im Zuge dessen entstehen Versicherungsprodukte, die die Strategie- und Wachstumsziele der Partner aktiv unterstützen. So liefern der zunehmende Absicherungsbedarf durch den Klimawandel, die höheren politischen Risiken und die immer wichtiger werdenden Absicherungen gegen Cyberrisiken der Branche weiterhin zahlreiche Ansatzpunkte für neue Angebote. Dabei eröffnet gerade die digitale Transformation der Branche neue Möglichkeiten zur Schadenprävention und zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit Partnern aus der Technologiebranche.