Die Kapitalmärkte zeigten sich im abgelaufenen Berichtsjahr angesichts zahlreicher geo- und wirtschaftspolitischer Themen recht volatil und herausfordernd. Nachdem die Anleger 2017 angesichts der niedrigen Zinsen, der niedrigen Inflation und der robusten Konjunktur vergleichsweise sorglos waren, folgte im Jahr 2018 vor dem Hintergrund drohender bzw. beginnender Zoll- und Handelskonflikte zwischen den USA und China, der wiederholt aufkommenden Besorgnis um die Stabilität Italiens sowie des weiterhin ungewissen Ausgangs der Brexit-Verhandlungen ein deutlicher Stimmungsumschwung. Während Faktoren wie die Neuordnung internationaler Handelsabkommen und die erschwerte Regierungsbildung in Deutschland im ersten Quartal wenig Einfluss auf die Finanzmärkte hatten, materialisierte sich in den USA zu Beginn des Jahres die Hoffnung auf tatsächliche Wachstumsanreize in Form einer großen Steuerreform. Im weiteren Jahresverlauf zeichnete sich global insgesamt ein differenzierteres Bild. Während China eine anhaltende Wachstumsdynamik verzeichnete, mussten Zentralbanken in anderen Schwellenländern zum Schutz ihrer Währung bereits ihre Geldpolitik deutlich straffen. Dies führte zu einer merklichen Abschwächung der Wachstumsdynamik und ersten Kursreaktionen an den Kapitalmärkten.
Der deutsche Aktienindex DAX war mit 12.918 Zählern in das Jahr gestartet und kletterte im Januar bis auf 13.560 Punkte. Dies markierte sodann auch den Jahreshöchststand. Im weiteren Jahresverlauf verzeichneten die deutschen Standardaktien beeinflusst von sich eintrübenden Konjunkturaussichten sowie ersten Gewinnwarnungen seitens exportorientierter Unternehmen erste Kurskorrekturen. Mit der Ankündigung der Europäischen Zentralbank Mitte Dezember, den Ankauf neuer Staats- und Unternehmensanleihen zum Ende des Jahres zu beenden, beschleunigte sich die Talfahrt an den europäischen Börsen. Am 27. Dezember, einen Tag vor Handelsschluss, erreichte das deutsche Aktienbarometer mit 10.382 Punkten seinen Jahrestiefststand. Am letzten Handelstag schloss der deutsche Aktienindex erstmals seit dem Jahr 2011 mit einem Minus bei 10.559 Zählern (-18,3 %).
Unwesentlich besser verlief die Entwicklung im MDAX, der mit 26.201 Punkten ins Jahr gestartet war und am 19. Januar 2018 sein Jahreshoch bei 27.455 Punkten erreichte. Die Seitwärtsbewegung in den darauffolgenden Monaten war von erhöhter Volatilität geprägt. Der MDAX beendete das Jahr schlussendlich mit 21.588 Punkten und einem Minus von 17,6 %. Weniger negativ verlief die Entwicklung des US-amerikanischen S&P-500-Index sowie des Dow-Jones-Industrial Index, deren Titel gestützt von den Wachstumsimpulsen aus der Steuerreform mit einem Jahresverlust von 5,2 % bzw. 6,7 % das Jahr beendeten. Der MSCI World schloss das Jahr mit einem Rückgang von 8,8 % bei 1.920 Punkten.